Absolut unzulängliches und wahrscheinlich mangelhaft wiedergegebenes
Manisoft des Psittacismus, Version Nr. 6, Zeugnis der Ohnmacht, Unzulänglichkeit und Peinlichkeit
- Das Wort „Psittacismus“ stammt von griechischen Wort „Psittacos“ für „Papagei“. Der Psittacismus ist ein Sprechen ohne Verständnis der Worte bzw. ein verständnisloses Wiederholen der Worte anderer.
- Das Manisoft des Psittacismus ist so ungefähr eine Annäherung an etwas, das wir gerne ein bisschen beschreiben würden. Es wird aber ziemlich sicher noch öfter verändert werden.
- Zunächst gibt es in der Welt der Psittacistin wahrscheinlich kein Alles und kein Nichts, ganz sicher ist das aber eigentlich nicht.
- Diese P nimmt nicht wenig ein bisschen ernst.
- Ja, so eine P phantasiert in Anerkennung der Hypothese, dass der Mensch die Natur sein könnte, welche von der Natur nicht unbedingt etwas versteht, dass der Mensch die Natur sein könnte, welche von der Natur, die er ist, nicht wirklich verstanden wird.
- Die P versteht also eventuell herzlich wenig. Ihr Leitspruch: „Scio me parvum scire“ – „Ich weiß, dass ich wenig weiß“, manchmal auch kolportiert als „Fortasse scio me parvum scire“ – „Vielleicht weiß ich, dass ich wenig weiß.“
- Obwohl die Psittacistin kaum etwas durchschaut, muss sie sich dennoch zumindest in Ansätzen zu Teilen des Lebens verhalten. Dieser Umstand, den sie unvollständig erkennt, beunruhigt sie einigermaßen.
- Die Psittacistin möchte nämlich durchaus irgendetwas ein bisschen verbessern. Sie sucht daher nach halbwegs passenden Werten und tappt im Zuge dessen nicht selten leicht orientierungslos herum.
- Aus diesen oder anderen Gründen spricht sie schon recht früh unabsichtlich oder hobbymäßig am Leben vorbei. Später macht sie dieses Manko zum Teilzeitjob, um zumindest ein wenig von ihrer Unfähigkeit zu profitieren. Sie hat dann allerdings aufgrund ihrer mangelhaften Professionalisierung die Tendenz, Kleinigkeiten überzubetonen, weil sie kaum ahnt, dass es sich bei den Kleinigkeiten um solche handeln müsste.
- „Wenn wir gelernt haben, die Wörter zu verstehen, hören wir doch nicht auf, uns für die Worte als solche zu interessieren, wir fahren fort zu plappern, den reinen Rausch des Sprechens zu genießen und Lärm zu machen. […] Der Psittacismus ist zuweilen eine unschuldige körperliche Sensation, eine Ausgelassenheit.“ (Zitat Ludovic Dugas). „Ausgelassenheit“, meint die P, „meint für die P vor allem die ‚Entlassenheit aus der Sphäre des Möglichen‘ / ‚Entlassenheit in die Sphäre des Unmöglichen, namentlich: des Menschlichen, also zumeist Peinlichen.'“
- Die Psittacistin läuft in ihrem Versuch, etwas mehr Eindeutigkeit in ihre nicht bewiesene Existenz zu bringen, mit welk hängenden Fahnen / schleppend zum Eskapismus über. Erst kürzlich erklärte sie diesen in einer abflauenden manischen Phase als ein Heraustreten aus dem Menschlichen. Leider gelangen ihr aber bisher nur unvollständig halluzinierte Übertritte in die Pflanze, den Stein, den Bildschirm, die Assel, den Waldmeisterpudding, ziemlich bewusst aber nicht ins Nirwana, das in ihren Tagträumen annähernd mit einem sprechenden Vogel identisch sein könnte.